Die neue Damtierrasse

Der Neumühle-Riswicker Hirsch hat seine züchterischen Wurzeln im Europäischen Damwild.

Von diesem unterscheidet er sich durch seine Farbe, seine Größe und sein Verhalten. Rassespezifisch ist ein recht gleichmäßiges Braun in hellerer oder dunklerer Ausprägung. Daneben kommen weiße Tiere vor. Die typische braune Färbung ist am sichersten durch einen Blick von hinten von der Wildfarbe zu unterscheiden, da der schwarz-weiße Kontrast von Spiegel und Wedel fehlt.

Neumühle-Riswicker sind deutlich größer als Europäisches Damwild gleichen Geschlechtes und gleichen Alters. Infolge unterschiedlicher Wachstumsgeschwindigkeit sind Neumühle-Riswicker Jährlinge bereits so groß wie ein oder zwei Jahre älteres Europäisches Damwild. Beim zweijährigen Hirsch kommt die Entwicklungsbeschleunigung in Stärke und Form seines Geweihes zum Ausdruck.
Im Verhalten fällt die geringe Schreckhaftigkeit im Gegensatz zu europäischem Damwild auf. Es reicht gewöhnlich schon, die Kälber einer Herde zu beobachten.

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Während diese beim europäischen Damwild in der Regel wesentlich scheuer sind als die Alttiere, halten sie beim Neumühle-Riswicker hinsichtlich ihrer Neugier gut mit den Alttieren mit. Bei Annäherung der Herde an vertraute Personen bleiben sie nicht im Hintergrund zurück. Das Hauptproblem des Europäischen Damwildes für den landwirtschaftlichen Wildhalter, nämlich seine hohe Schreckhaftigkeit und seine Neigung zu panikartigem Verhalten, ist beim Neumühle-Riswicker stark abgemildert. Sein ruhiges Verhalten erlaubt eine bequeme Handhabung. Das Eintreiben der Tiere in Sortier-, Behandlungs- oder Schlachteinrichtungen kann wie bei Schafen mit Hilfe eines gut ausgebildeten Hütehundes vorgenommen werden, auch wenn sich erst zwei bis drei Monate alte Kälber in der Herde befinden. Anschließend lässt sich beispielsweise eine prophylaktische Behandlung gegen Endoparasiten individuell dosiert durchführen, ohne die Tiere damit erkennbar aus der Ruhe zu bringen. Immobilisation zum Verladen und zum Transport ist unnötig.

Anschließend lässt sich beispielsweise eine prophylaktische Behandlung gegen Endoparasiten individuell dosiert durchführen, ohne die Tiere damit erkennbar aus der Ruhe zu bringen. Immobilisation zum Verladen und zum Transport ist unnötig. Die Aggressivität der Neumühle-Riswicker Hirsche ist geringer als die europäischer Damhirsche. Dies erleichtert ihre Handhabung auch unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten.

Bordercollie beim Eintreiben

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Die Fleischleistung des Neumühle-Riswickers übertrifft die des Europäischen Damwildes deutlich. Schlachtkörper von Spießern im Alter von etwa 1¼ Jahren wiegen im Mittel zwischen 30 und 38 kg. Dank ihrer hohen Umgangstauglichkeit brauchen Neumühle-Riswicker nicht auf der Weide mit Büchsenschuss getötet zu werden, sondern können einfach eingetrieben und in einer entsprechenden Einrichtung mit aufgesetztem Kleinkalibergewehr oder auch mit einem Bolzenschussapparat betäubt und geschlachtet werden. Die Fleischqualität wird dadurch nicht negativ beeinflusst, wie es im vergleichbaren Fall beim europäischen Damwild zu erwarten wäre. Beim Schießen im Gehege nicht auszuschließende Fehltreffer und damit verbundene Gefährdungen sind infolge dieser einfachen Schlachtmöglichkeit bei Neumühle-Riswickern vermeidbar.

Autor: Prof. Dr. Helmut Hemmer

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